Vernissage
17. November 2005 ab 18.30 Uhr.
Jean Mauboulès

Glascollagen - Skulpturen - Zeichnungen
„L'art n'est rien
d'autre que le regard du spectateur"
(Jean Mauboulès)
Bescheidenheit. Reduktion auf das Essentielle. Jean Mauboulès lassen diese
Eigenschaften Raum zur Umsetzung seiner Visionen.
Uns ermöglichen sie visuelle Erfahrungen, bei denen wir die eigene Fantasie
umfangreich einsetzen können.
Erleben Sie die faszinierenden Werke von Jean Mauboulès vom 18. November 2005
bis 5. Januar 2006 in der bekannten GALERIE O in Schaffhausen.
17.
November 2005 Vernissage ab 18.30 Uhr.
Der Künstler ist anwesend.*


*zudem noch an folgenden Samstagen: 3. Dezember und 17. Dezember jeweils 11-16
Uhr
Öffnungszeiten:
18. November 2005 - 6. Januar 2005, Di-Fr 14-18 und Sa 10-16 Uhr








Einleitende Worte vom künstlerischen Leiter der
GALERIE O Albert Högger
SHN, vom Samstag 19. November
2005, Region
Das Auge des Betrachters
Einen Künstler von Welt konnte Albert Högger an
der Vernissage in der Galerie O vorstellen: Jean Mauboulès hat schon
in Paris, Hamburg, Rotterdam, Abu Dhabi und in vielen Schweizer Städten
ausgestellt. Während seiner rund dreissigjährigen künstlerischen Tätigkeit
gewann er diverse Preise. Es überrascht daher nicht, dass der aus
Südwestfrankreich stammende Künstler von seinem Schaffen leben kann, denn
die Versuchung, sich eines seiner Werke zu erstehen, ist gross.
Diese rühmenden Einleitungsworte zu seiner
Person wird Jean Mauboulès vermutlich nicht gerne lesen, denn grosse
Bescheidenheit zeigt sich nicht nur in seinem Werk. Auf die Frage Albert
Höggers, wie er ihn den Vernissagebesuchern vorstellen solle, meint
Mauboulès lediglich: «Sagen Sie den Leuten einfach, ich sei der Künstler
mit Schnauz und Glatze.» Bescheiden geht er auch mit Material, Farbe und
Motiven um. Seine Kunst zeichnet sich aus durch die Reduktion auf das
Essenzielle. Klare, einfache Linien, Formen und Materialien lassen Raum für
Fantasien des Schauenden. Seine Werke verändern das Sehen des Betrachtenden.
Mit den Worten des Künstlers: «L'art n'est rien d'autre que le regard du
spectateur.» Raffinierte Werke, die man nicht beschreiben kann, sondern
erleben muss. Ausgehend von Zeichnungen, suchte Mauboulès nach Neuem
und erschuf die Technik der Glascollagen: Fensterglas wird in geometrischen,
Formen zugeschnitten, mit Folien zusammengeklebt und in einem Rahmen
montiert. Blau oder grün schimmernde Konturen lassen Visionen entstehen. Ein
Spiel von Licht und Schatten erzeugen die plastischen Werke aus Stahl. Durch
die klare Formensprache bildet das Gesamtwerk eine erkennbare Einheit, trotz
unterschiedlicher Verfahren und Materialien.
Barbara Wespi
SHN,
vom Dienstag 16. September 2003, Region
«Le moment arrêté»
Saisoneröffnung in der Wagenhauser Galerie
zum Wasen mit Jean Mauboulès, einem «Konkreten» von
internationalem Rang.
Wagenhausen.
Über den gross gewachsenen, hageren Südfranzosen, der eher wie ein
Bilderbuch-Engländer und schon gar nicht wie die Klischee-Vorstellung
eines Künstlers wirkt, ist schon viel geschrieben worden. Es gibt einen
Bildband («Jean Mauboulès - Waser Verlag, Zürich 1987» von Margit
Weinberg-Staber) und unzählige Aufsätze. Und trotzdem wird man dem
60-jährigen Mauboulès, der seit exakt Mitte seines bisherigen
Lebens als freier Künstler arbeitet, respektive seinem Werk mit Worten
nie ganz gerecht - man muss es auf sich wirken lassen. Denn der Mann,
der 1968 via Paris nach Bern und wenig später ins solothurnische Bellach
kam, gehört zu den Vertretern der «Konkreten Kunst», die durchaus als
eine Königsdisziplin gelten darf - vorausgesetzt, ein Genie wie
Mauboulès geht ans Werk.
«Konkrete Kunst»? Elemente aus irgendwelchen
Werkstoffen werden allein um ihrer selbst Willen geschaffen und
angeordnet - ohne Zweck der Visualisierung von gegenständlichen oder
abstrahierten Szenerien. Berühmt wurde Mauboulès in den siebziger
Jahren mit seinen Glascollagen, in denen er die vielen und weitgehend
konträren Eigenschaften der Materie mit- und gegeneinander wirken lässt.
All diese Eigenschaften des Glases respektive deren Kombinationen
brachte der gelernte Architekt vor allem in Quadrat- und Kreisform in
unzähligen Variationen mit den Dimensionen von Raum und Unendlichkeit in
Einklang oder Konfrontation, suchte die Reduktion bis zum «moment arrêté».
Jean Mauboulès' Kunst heisst auch «Minimal Art», weil der
Künstler letztlich nach der weitestgehenden Reduktionsstufe sucht, bis
die Wirkung zu kippen droht. Würde über diesen «angehaltenen Augenblick»
hinaus reduziert, wäre die Wirkung dahin - «'s würd nüt meh passiere»
wie sich der Künstler in seinem sympathischen Akzent ausdrückt.
Dann die Suche nach neuen Sphären. Er fand sie, indem er dem Glas einen
neuen Stoff zugesellte: Das in mancherlei Hinsicht konträre Eisen, das
sich auch ganz anders bearbeiten und formen lässt. Mit dieser
Materialkombination und völlig neuen Möglichkeiten der Formengebung
«entdeckte» Mauboulès die Dreidimensionalität wieder völlig neu -
inklusive der Unendlichkeit, wenn man etwa die sensiblen Harmonien auf
sich wirken lässt, die er mit seinen Kreis-«spielereien» aus Stahl,
Farbe oder Glas schafft.
Jean Mauboulès hat den subtilen «moment arrêté» perfekt im Griff.
Das hat ihm zu internationalem Renommee und der Wagenhauser Galerie zu
einer faszinierenden Ausstellung verholfen
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